Unsere Website verwendet Cookies, um Ihnen ein optimales Besuchserlebnis zu bieten. Durch die weitere Nutzung der Website stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu.


  

Birkenquast in der Sauna: Anwendung, Tipps, Wirkung

Mag. Waltraud Folie | Zuletzt aktualisiert: 30. November 2023
Lesedauer: 10 Minuten
Waltraud Folie, Produktmanagerin
Mag. Waltraud Folie
Produktmanagerin

Waltraud ist geprüfte Aromafachfrau & Saunawartin nach ÖNORM S1150.

 
E-MAIL: info@wellandlife.com


   

In Russland und den nordischen Ländern hat die Verwendung von Birkenreisig, die sogenannten Birkenquaste, beim Saunabaden eine lange Tradition. In Österreich erfreut sich dieses außergewöhnliche Saunabad-Ritual zunehmend an Beliebtheit. Vor allem Wellness-Hotels und Thermen greifen die Idee des Wenik-Aufgusses gerne auf, um ihren Saunagästen etwas Besonderes und vor allem Abwechslung zum klassischen Sauna-Aufguss zu bieten.
Erfahren Sie hier alles über den Sauna-Aufguss mit Birkenquaste: Von A wie Ablauf bis Z wie erforderliches Zubehör.


Was ist ein Wenik-Aufguss? 


Wenik ist das russische Wort für Birkenrute bzw. Birkenreisig bzw. Birkenquast. Die Anwendung von Birkenreisig in der russischen Form der Sauna, der Banja, hat eine lange Tradition. Auch in Finnland wird die Anwendung von Birkenquaste in der Sauna zelebriert und dort als Vasta oder Vihta bezeichnet.
Beim Wenik-Aufguss wird der Körper mit einem Birkenquast, ein Bündel aus getrocknetem Birkenreisig, in der Sauna sanft abgeschlagen. Dieses Aufguss-Ritual ist angenehm und wohltuend für Körper, Geist und Seele. Die Anwendung mit Birkenreisig ist keineswegs – wie man annehmen könnte – schmerzhaft.
Das Abschlagen des Körpers mit dem Birkenquast kann vom Saunagast selbst erfolgen, vom Saunapartner/In oder von einem Masseur, Saunameister oder Private Saunabutler.
Das Quästen des Körpers, also das Abschlagen mit Birkenreisig, ist in Heimsaunen, in Private SPA oder SPA-Suiten - also Kabinen mit Heimsauna-Charakter - eine außergewöhnliche Aufguss-Abwechslung. Jeder Saunagast hat dabei seinen persönlichen Birkenquast!
In öffentlichen Saunen, Thermen oder im Wellness-Bereich von Hotels hingegen, wird häufig auf das Abschlagen der Saunagäste aus hygienischen Gründen verzichtet.
Ein Wenik-Aufguss wird dort in leicht abgewandelter Form zelebriert: Die Verwendung des Birkensuds als Aufgusswasser und der eingeweichte Birkenquast als Wachelinstrument sorgen für Abwechslung und ein außergewöhnliches, natürliches Aufgusserlebnis.

   

Was wird für einen Wenik-Aufguss mit Birkenquaste benötigt?

Für einen Wenik-Aufguss wird eine Wanne für das Einweichen des Birkenquasts benötigt. Abhängig vom Aufguss-Konzept wird die Anzahl der Birkenquaste gewählt (siehe weiter unten). Für das Ritual in der Kabine brauchen Sie außerdem einen Saunaeimer mit 5 L Volumen sowie eine Saunakelle.  
    
Expertentipp
2 Saunatücher pro Saunagast vorsehen! Der Wenik-Aufguss in der Finnischen Sauna wird aufgrund der höheren Luftfeuchtigkeit als intensiver wahrgenommen. Die während des Rituals höhere Luftfeuchtigkeit und die hohen Temperaturen führen zu vermehrtem Schwitzen und zu Feuchtigkeitsniederschlag auf der Haut der Gäste. 2 Saunatücher sind im Sinne der Körper- und Kabinenhygiene daher empfehlenswert.

   

In welcher Kabine wird der Wenik-Aufguss durchgeführt?


Die Anwendung von Birkenreisig ist keineswegs auf die Finnische Sauna beschränkt: die Anwendung im Dampfbad ist eine beliebte, moderne, vor allem bei weiblichen Saunagästen und Sauna-Anfängern, geschätzte Alternative.
  • Anwendung in der Finnischen Sauna

Wir empfehlen beim Wenik-Aufguss eine Kabinentemperatur von 70° bis maximal 90°C. Der Grund für die etwas reduzierte Kabinentemperatur liegt darin, dass durch diese Art des Aufgussrituals die Luftfeuchtigkeit in der Kabine höher ist als bei einem klassischen Aroma-Aufguss. Eine hohe Luftfeuchtigkeit zusammen mit Temperaturen jenseits der 90°C werden als sehr intensiv, belastend und unangenehm empfunden. Die Dauer des Wenik-Aufgusses auf 12 - 15 Minuten beschränken.

Tipp: Reduzieren Sie die Kabinentemperatur in der Finnischen Sauna generell auf 85°C. Was bringt’s? Weniger Energiebedarf und höhere Attraktivität bei weniger erfahrenen und weiblichen Saunagästen im Sinne des Wühlfühlsaunierens. Hier finden Sie weitere Spartipps.

  • Anwendung im Dampfbad

Das Dampfbad mit einer Temperatur von max. 45°C und einer Luftfeuchtigkeit von 100 % ist ebenfalls eine beliebte Kabine für den Wenik-Aufguss. Dampfbäder sind vor allem bei weiblichen Saunagästen, sowie Sauna-Neulingen aufgrund der geringeren Kabinentemperatur sehr beliebt. Zudem sind die glatten, wasserabweisenden und feuchtigkeitsresistenten Oberflächen (z.B. aus Stein, Kunststoff o.ä.) leicht zu reinigen.
  • SPA-Suite oder Private SPA

Exklusive Gäste lieben das Besondere: ein durch einen Masseur oder Private Saunabutler begleiteter Wenik-Aufguss in einem privaten Ambiente ist genau das Richtige für anspruchsvolle Gäste.
In diesen privat anmutenden Bereichen kann der Wenik-Aufguss inklusive Quästen durchgeführt werden.



Birkenquaste für die Anwendung vorbereiten

  • Trockenen Birkenquast in eine Wanne mit warmem Wasser legen.
    So viel Wasser verwenden, dass der Birkenquast zur Gänze von Wasser bedeckt ist.
  • Einweichzeit: mindestens 30 Minuten.
  • Birkenquast aus dem Wasser nehmen. 3,5 bis 4 L Wasser des Birkensuds in 5 L Saunaeimer füllen (feines Sieb verwenden!) und Birkenquaste in einen weiteren Saunaeimer geben – Strunk nach oben.
Expertentipp
Einweichzeit unbedingt beachten. Besser längere Einweichzeiten als zu kurze! Durch das Einweichen in warmem Wasser werden die Birkenzweige geschmeidig. Zu kurze Einweichzeiten führen dazu, dass die Zweige und Blätter steif bleiben und das Quästen schmerzhaft ist.

   

Schritt-für-Schritt Anleitung eines Wenik-Augussrituals


Für den Wenik-Aufguss gilt wie für andere Saunabäder: sich Zeit nehmen, entspannen und sich auf das Ritual einlassen. Die Vorbereitungen – Einweichen des Birkenquasts, Reduktion der  Kabinentemperatur – sind bereits getroffen.

  • Saunakabine gut lüften: Die Kabinenluft wird so mit Sauerstoff angereichert und die Luftfeuchtigkeit von einem evtl. vorangegangenen Sauna-Aufguss kann entweichen.

  • Der Saunameister stellt den Saunaeimer mit dem Birkensud und Birkenquaste in die Saunakabine.

    Tipp: Optional kann der nasse Birkenquast über dem Ofen von der Decke abgehängt werden. So tropft der Birkensud langsam auf die Saunasteine. Das ist nicht nur ein Hingucker, sondern verströmt auch einen schönen Birkenduft. Wir raten davon ab, die nassen Birkenquaste direkt auf die Steine zu legen!

  • Die Saunagäste werden in die Kabine gebeten. Nach der Begrüßung durch den Saunameister, wird der Ablauf des Wenik-Aufgusses erklärt und Sicherheitshinweise gegeben.

  • Der Saunameister hebt den Birkenquast aus dem Birkensud und lässt den Sud auf die Saunasteine tropfen. Je nach Kabinengröße werden hierfür ein oder zwei Birkenquaste verwendet.  Birkenquaste über den Steinen etwas abschütteln.
    Nach kurzer Zeit verwirbelt der Saunameister den aufsteigenden Dampf mit dem Birkenreisig.
    Dieses Prozedere wird weitere ein- bis zweimal wiederholt. Die Saunagäste werden mit dem Birkenreisig direkt angewachelt. Ziel ist, dass die Luftfeuchtigkeit und das angenehme Birkenaroma gleichmäßig in der Kabine verteilt wird und jeder Saunagast eine Extraportion Hitzereiz bekommt.

  • Eine Variation für die letzte Aufgussrunde! Es wird Crasheis in den Saunaeimer mit dem verbleibenden Birkensud gegeben. Das Birkenreisig wird in den eisgekühlten Birkensud eingetaucht und jeder Saunagast damit bewachelt. Ein Frischekick für die Sinne.

  • Nach kurzem Verweilen, verlassen die Saunagäste die Kabine. Ca. 12 Minuten an der frischen Luft abkühlen, dabei in Bewegung bleiben. Eine abschließende kalte Dusche und in Sprung in das Abkühlbecken rundet die Abkühlphase ab.

  • Der Saunameister lüftet und reinigt die Kabine: vom Birkenreisig abgefallene Blätter und kleine Zweige von Bänken und Böden entfernen und trocken wischen.
    Findet das Ritual im Dampfbad statt, werden Blätter und Zweige ebenfalls entfernt und Bänke und Boden anschließend mit Wasser gespült.

  • Die Birkenquaste nach dieser Anwendung gründlich mit Wasser spülen, ausschütteln und an einem kühlen, gut belüfteten Ort zum Trocknen aufhängen.
Expertentipp
Da der Wenik-Aufguss eine „nasse Angelegenheit“ ist, empfehlen wir generell die Durchführung dieses Aufguss-Rituals im Dampfbad.

   

Ablauf eines Wenik-Aufgusses in der SPA-Suite oder Private SPA


Ein durch einen Masseur oder Private Saunabutler begleiteter Wenik-Aufguss in privatem Ambiente in einer SPA-Suite oder Private SPA lassen die Herzen der anspruchsvollsten Saunagäste höherschlagen. Auch bei der Anwendung in diesen Kabinen ist die Vorbereitung der Birkenquaste und die Regulierung der Kabinentemperatur im Vorfeld erforderlich.

Der Ablauf im Private SPA unterscheidet sich vom Ablauf in einer öffentlichen Sauna in folgenden Punkten:
  • Nachdem etwas Birkensud auf die Steine getropft und der aufsteigende Dampf verwachelt wurde, folgt das Quästen, das Abschlagen des Körpers mit dem Birkenquast.
  • Grundsätzlich gilt: leichtes Abklopfen, leichtes Streichen und Rollen - kein kräftiges, schmerzhaftes Schlagen. Der Gast liegt zuerst am Bauch und dreht sich dann in Rückenlage.
  • Zuerst werden die Fußsohlen leicht abgeschlagen. Die Fußsohlen sind besonders aufnahmefähig für die durch das Einweichen und die Wärme frei gesetzten Wirkstoffe des ätherischen Öls der Birkenzweige. Anschließend werden die Beine, dann die Hände und Arme, der Rücken und zuletzt Bauch und Brust behandelt.
  • Alternativ zum Abschlagen wird der Birkenquast über den Körper gerollt und auf verspannte Muskulatur gelegt.
  • Ein Eintauchen des Gesichtes in das Herz, also in die Mitte, des Birkenquasts und tiefes Durchatmen, ist eine zusätzliche Wohltat für die Atemwege.
Expertentipp
Das Quästen kann auch von Saunapartnern durchgeführt werden. Wir empfehlen jedoch, dass ein erfahrener Saunameister oder Masseur dieses Ritual begleitet und der Gast dabei zuerst am Bauch und dann am Rücken liegend behandelt wird.

   

Birkenquaste & Kabinenhygiene


So besonders ein Aufgussritual mit einem Birkequast auch ist, sind folgende Überlegungen in die Entscheidung einzubeziehen:

  • Reinigungsaufwand

    Bei Aufgussritualen mit Birkenquaste ist mit einem erhöhten Reinigungsaufwand zu rechnen. Das Schmutzaufkommen aufgrund abfallender Blätter sind das Eine, das Andere sind jedoch entstehenden Wasserflecken und Rückstände und Verschmutzungen durch das Birkenreisig auf Holzbänken, sofern das Aufgussritual in der Finnischen Sauna vollzogen wird.

  • Kabinenästhetik, Serviceintervalle und Lebensdauer

    Wird der Wenik-Aufguss in der Finnischen Sauna durchgeführt, muss mit einer schnelleren Alterung der Holzbänke kalkuliert werden: Rückstände und Wasserflecken lassen sich im Zuge der täglichen Reinigung u.U. nicht vollständig entfernen. Eine häufigeres - als in der Norm vorgesehenes - Abschleifen der Kabinenbänke ist unerlässlich. Ein häufigeres Abschleifen führt wiederum zu einer kürzeren Lebensdauer des Kabineninterieurs.
Zu beachten ist zudem, dass bis zum Kabinenservice, d.h. bis zum Abschleifen der Bänke, der ästhetische Wert der Kabinen-Inneneinrichtung leiden wird.


Tipp: Wir vertrauen in  Sachen Wellness- und Kabinenhygiene auf den österreichischen Hygienespezialisten:
hollu Systemhygiene GmbH https://www.hollu.shop/wellness/



   

Unsere Empfehlungen

  • Aufgussritual mit Birkenquaste im Dampfbad

    Den wasserabweisenden und schmutzunempfindlichen Oberflächen im Dampfbad kann der Wenik-Aufguss nichts anhaben. Im Dampfbad sind lediglich abgefallene Blätter und Zweige zu entfernen. Die Reinigung der Kabine kann standardmäßig durchgeführt werden, ohne dass die Kabinenästhetik leidet.

  • Spezielle Wenik-Aufguss-Kabine

    Reservieren Sie eine Kabine für den Wenik-Aufguss und deklarieren Sie diese gut sichtbar für den Saunagast. Somit beschränkt sich der erhöhte Reinigungsaufwand lediglich auf eine Kabine.
    Tipp: Dekorieren Sie die Kabine – innen und/oder außen – mit Birkenquaste, die von der Decke bzw. Wand abgehängt werden.

  • Kabinenservice in Sicht!

    Wenn ein Kabinenservice inkl. dem Abschleifen der Kabinenbänke bereits geplant ist, z.B. am Ende der Wellness-Hauptsaison, kann dieses besondere Aufgussritual in jeder Finnischen Sauna vollzogen werden. Entstehende Wasserflecken und Verschmutzungen werden vom Fachmann „weggeschliffen“.

  • Zusätzlicher Schutz für das Kabinenholz: Saunatücher

    Mindestens 2 Saunatücher pro Saunagast vorsehen, welche über die Bänke gelegt werden. Diese nehmen nicht nur Schweiß, sondern auch das Wasser auf, welches während des Wenik-Aufgussrituals in der Kabine verspritzt wird.


Tipp: Wir vertrauen in  Sachen Hoteltextilien auf den österreichischen Hotelausstatter: Schraml Hoteltextil https://www.schraml-hoteltextil.at/

Mehrfache Verwendung von Birkenquaste


Birkenquaste, die ohne direkten Körperkontakt eingesetzt werden, sind mehrfach verwendbar.
Nach Gebrauch gründlich mit kaltem Wasser spülen, ausschütteln und zum Trocknen an einem schattigen, kühlen, luftigen Ort aufhängen.

Birkenquaste, welche zum Abschlagen des Körpers z.B. in Private SPAs oder SPA-Suiten von Hotels verwendet werden, sind aus hygienischen Gründen nach der Anwendung zu entsorgen.
In der Praxis ist jedoch weit verbreitet, dass beim Quästen pro Gast eine Seite des Birkenquasts verwendet wird. So können pro Birkenquast zwei Saunagäste behandelt werden. Vor der Anwendung an weiteren Saunagästen wird der Birkenquast in einem Saunaeimer mit frischem Wasser gut gespült.

Effekte eines Wenik-Aufgusses auf Körper, Geist und Seele

Ein Wenik-Aufguss ist eine Wohltat für Körper, Geist & Seele!
  • Sanfte Massage
  • Leichtes Peeling
  • Aromatherapie aufgrund des angenehmen Birkendufts
  • Intensives „Kreislauftraining“
  • Anregung der Durchblutung
  • Hoher Erlebnischarakter
  • Entspannung pur durch den würzigen, intensiven Duft des Birkensuds


Herstellung und Entsorgung von Birkenquaste


Birkenquaste werden aus den belaubten Zweigen der noch jungen Moor- und Weißbirke gefertigt. Dabei werden lediglich dünne Endzweige mit viel Laub verarbeitet. Die Ernte erfolgt von Mitte Juni bis Ende August. Das geerntete Birkenreisig wird per Hand zum Quast gebunden und schonend luftgetrocknet.
Verbrauchte Birkenquaste werden über den Biomüll bzw. Gartengrünschnitt entsorgt. Bindefäden vor der Entsorgung entfernen und zum Restmüll gegeben.


Woran erkenne ich qualitativ hochwertige Birkenquaste?


Hochwertige Birkenquaste sind
  • dicht gebunden
  • haben dichtes Laub bis an die Zweigspitzen
  • haben einen laubfreien Teil, ohne abstehende Äste, für einen optimalen Griff
  • haben überwiegend dünne Zweige, dickere Zweige sind im Herz, also mittig, des Birkenquasts verarbeitet
  • haben ein geringe Restfeuchte
  • duften in trockenem Zustand neutral - bis leicht krautig-holzig




Diese Beiträge könnten Sie auch interessieren



Kräuterduft liegt in der Luft
Hier geht's zu unseren neuen & klassischen, losen und konfektionierten Kräutern.
Einmal Durchatmen bitte!
Haben Sie Lust auf einen Frischekick? Klingt gut? Hier entlang!
Sparfüchse aufgepasst!
Produktverbrauch optimieren, Kosten reduzieren, Werterhalt sichern! Hier finden Sie Tipps & Ideen.  
Laden
Laden